Bei der Generalaudienz am Mittwoch, 29. Januar, setzte Papst Franziskus den Katechesenzyklus im Jubiläumsjahr über Jesus Christus fort und sprach über den Charakter des heiligen Josef, des Ziehvaters Jesu. Gehorsam der Stimme des Herrn handelte er gegenüber Maria, ohne sich von Instinkten oder Ängsten überwältigen zu lassen: Er war den Plänen Gottes gehorsam.
Papst Franziskus widmete die Audienz am Mittwoch der Rolle des heiligen Josef in der Erziehung Jesu und betonte, dass Josef der Mann ist, der die rechtliche Vaterschaft Jesu annimmt und ihn mit dem Stamm Jesaja und der an David gegebenen Verheißung verbindet.
„Im Matthäusevangelium betritt Josef als Verlobter Marias die Szene. Für die Juden war die Verlobung eine echte rechtliche Bindung, die auf das vorbereitete, was etwa ein Jahr später geschehen sollte: die Heirat – den Moment, in dem die Frau von ihrem Vater in die Obhut ihres Mannes gegeben wurde, zu ihm zog und bereit war für das Geschenk der Mutterschaft,“ leitete der Papst seine Überlegungen zur Kindheit Jesu aus der Perspektive des heiligen Josef ein.
Josef aber habe das Wunder der Mutterschaft der Jungfrau Maria im Vertrauen auf Gott gehorsam angenommen. Und so beschreibe ihn das Matthäusevangelium als einen gerechten und frommen Menschen, der klug handelt, weil er auf die Stimme des Herrn hört.
„Matthäus bezeichnet Josef als „Gerechten“, als einen Mann, der nach dem Gesetz des Herrn lebt und sich in jeder Lebenslage davon inspirieren lässt. Indem er dem Wort Gottes folgt, handelt Josef klug: Er lässt sich nicht von instinktiven Gefühlen und der Furcht davor übermannen, Maria zu sich zu nehmen.“
Josef, der Gerechte, sei der Schweigsame, der Mann im Hintergrund gewesen. Und die wichtige Rolle, die er im Heilsplan Gottes spielen sollte, sei ihm im Traum kundgetan worden.
„Im Schlaf hört Josef diese Worte: „Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen“, zitierte der Papst aus dem Evangelium nach Matthäus und führte aus: „Angesichts dieser Offenbarung fragt Josef nicht nach weiteren Beweisen, er hat Vertrauen. Josef vertraut Gott, er nimmt den Traum Gottes über sein Leben und das seiner Verlobten an. Und so tritt er in die Gnade derer ein, die die göttliche Verheißung mit Glauben, Hoffnung und Liebe zu leben wissen.“
„Angesichts dieser Offenbarung fragt Josef nicht nach weiteren Beweisen, er hat Vertrauen. Josef vertraut Gott“. Von Josef sei kein einziges Wort überliefert. Er habe „geglaubt, gehofft und geliebt“, sich nicht durch „Worte im Wind“, sondern „durch konkrete Taten“ ausgedrückt. Und das macht ihn zu einem Vorbild, von dem auch wir lernen können, ganz auf Gott zu vertrauen.
Bitten auch wir den Herrn um die Gnade, mehr zu hören als zu sprechen; die Gnade, Gottes Träume zu träumen und Christus, der vom Augenblick unserer Taufe an in unserem Leben lebt und wächst, verantwortungsvoll anzunehmen,“ so der abschließende Denkanstoß von Papst Franziskus.
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