
Glaubensseminar in Apetlon
Nikolaus Faiman sprach über das „Credo“
Im Rahmen des Glaubensseminars der Pfarre Apetlon, das in Zusammenarbeit mit dem Forum Katholische Erwachsenenbildung der Diözese Eisenstadt organisiert wurde, fand am Montag, dem 24. Februar 2025, ein Vortrag von Mag. Nikolaus Faiman statt. Rund 45 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fanden sich im Pfarrzentrum Apetlon ein, um sich mit grundlegenden Fragen des Glaubens auseinanderzusetzen.
Den Auftakt des Abends gestaltete Pfarrer Günther Schweifer, der die Anwesenden begrüßte und die Bedeutung solcher Veranstaltungen für die persönliche Glaubensentwicklung betonte. Unter den Gästen befand sich auch Monsignore Lentsch, der durch seine Anwesenheit die Wertschätzung für dieses Bildungsangebot unterstrich.
Was bedeutet „Ich glaube“?
Nikolaus Faiman widmete sich in seinem Vortrag dem Thema „CREDO – Ich glaube“, einer zentralen Frage des christlichen Glaubens, die sowohl in der Geschichte der Kirche als auch im persönlichen Leben jedes Gläubigen eine fundamentale Rolle spielt. Ausgangspunkt war der Psalm 91, der den Zuhörenden als Inspiration diente:
„Wer im Schutz des Höchsten wohnt, der ruht im Schatten des Allmächtigen.“
Damit eröffnete Faiman eine tiefgehende Reflexion über den Glauben als Vertrauen in Gott, das auch in schwierigen Zeiten Halt geben kann.
Ein zentrales Anliegen des Referenten war es, die unterschiedlichen Dimensionen des Glaubens zu beleuchten. Er stellte drei Weisen des Glaubens vor – denn im Alltag verwenden wir diesen Begriff „ich glaube, dass…“ oftmals quasi als eine Redewenung: „Ich glaube, dass die Landwirtschaft in diesem Jahr mit Trockenheit zu kämpfen haben wird.“
Was eine Annahme, eine Erfahrung zum Ausdruck bringt.
Die eigentlich Weise des Glaubens ist jedoch Ausdruck von Beziehung und Vertrauen: „Ich glaube dir, dass du es gut mit mir meinst.“
Vor allem Letzteres, das Vertrauen in Gott und die lebendige Beziehung zu ihm, stand im Mittelpunkt des Vortrags. „Glaube ist keine starre Lehre, sondern eine gelebte Realität, die in jeder Lebenslage neue Fragen aufwirft“, betonte Faiman.
Die Bedeutung des Glaubensbekenntnisses
Einen weiteren Schwerpunkt bildete das Apostolische Glaubensbekenntnis, das die christliche Überzeugung in wenigen Sätzen zusammenfasst. Faiman verwies auf das Erste Konzil von Nicäa im Jahr 325, das zentrale theologische Fragen klärte und die Grundlagen des christlichen Credos schuf. Dabei erläuterte er, dass Konzilien oft nicht nur festlegten, was geglaubt werden sollte, sondern auch definierten, was nicht gültig sei.
Besonders die Auseinandersetzung mit der Frage „Wer ist Jesus Christus für mich?“ regte die Zuhörerinnen und Zuhörer zur Reflexion an. Faiman wies darauf hin, dass diese Frage schon zu Jesu Lebzeiten die Menschen beschäftigte – von den Pharisäern bis zu seinen eigenen Jüngern. Der Antwort von Petrus in Matthäus 16,16 „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“ ging die Frage Jesu voraus: „Für wen halten die Leute den Menschensohn?“
Der Referent stellte dabei auch einen persönlichen Bezug her und betonte, dass sich der eigene Glaube im Laufe des Lebens weiterentwickelt: „Mein Kinderglaube ist nicht mehr derselbe wie heute. Doch der Kern bleibt: Jesus Christus ist derselbe – gestern, heute und in Ewigkeit.“
Ein Abend des Austauschs und der Begegnung
Nach dem Vortrag folgte eine angeregte Diskussion, in der die Anwesenden ihre eigenen Glaubensfragen und Gedanken einbrachten. Dabei zeigte sich, dass das Thema des Abends nicht nur eine theologische Bedeutung hat, sondern auch für den Alltag von Christinnen und Christen von großer Relevanz ist.
Zum Abschluss überreichte Kuratorin Elisabeth Thell dem Referenten Nikolaus Faiman als Zeichen des Dankes eine Flasche Wein aus Apetlon. Im Anschluss bestand für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit zur Begegnung bei Brot und Wein. Diese Gelegenheit wurde rege genutzt, um in einer entspannter Atmosphäre weiter ins Gespräch zu kommen, Gedanken zu vertiefen und sich auch direkt mit dem Referenten auszutauschen. Es war ein Abend, der nicht nur Wissen vermittelte, sondern auch Gemeinschaft erlebbar machte – ein wichtiges Element des Glaubens.
Fortsetzung der Vortragsreihe im März
Die Vortragsreihe wird mit zwei weiteren spannenden Abenden fortgesetzt:
10. März 2025, 19:00 Uhr, Pfarrzentrum Apetlon
Vortrag: „Und sie bewegt sich doch: Der weltweite synodale Prozess verändert die Kirche“
Referentin: Mag.a Gabriele Eder-Cakl, Direktorin des Österreichischen Pastoralinstituts
17. März 2025, 19:00 Uhr, Pfarrzentrum Apetlon
Vortrag: „Jesus und die Kirche: Ur- und Grundsakrament als Hoffnungszeichen oder Auslaufmodell? Referent: Mag. Franz Weninger
Die Veranstalter laden herzlich dazu ein, sich weiter mit den Fragen des Glaubens auseinanderzusetzen und sich auf eine spannende Reflexion über die eigene Glaubensgeschichte einzulassen.
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