Kalvarienberg
Geschichte des Kalvarienberges
Im Jahr 1747 begann Adam ll. von Batthyány mit der Erbauung der Anlage des Pinkafelder Kalvarienberges. Sein Bruder Paul, Dompropst in Raab, hat ihn dabei finanziell unterstützt, was zur Folge hatte, dass spätere Urkunden ihn als Mitbegründer nennen. Die erste Nennung am 12. Oktober 1757 erwähnt schon den Sohn und Nachfolger Adams als Erhalter des Kalvarienberges und der gemauerten Kapellen des Kreuzweges. Geweiht wurde der Kalvarienberg durch den späteren Visitator und ersten Beschreiber Graf Joseph von Batthyány. Über Kosten und Bauleute ist nichts überliefert. Wahrscheinlich war es der Herrschaftsmaurer, der sein Können wenigstens bei den vierzehn Kreuzwegstationen unter Beweis stellen konnte.
1832 wird die Bergkirche als aus solidem Material bestehend beschrieben. Sie ist zu Ehren der Schmerzhaften Muttergottes geweiht, deren Fest alljährlich gefeiert wird. Der Altar hat einen Altarstein und trägt passenden Schmuck. Auf dem gemauerten Chor steht eine Orgel mit drei Registern; später sind vier genannt. Ein Oratorium, in den Dachboden über der Sakristei eingebaut, war für die Herrschaft gedacht. Die Holzkanzel stand in der Kirche links und wurde bei großem Volksandrang im Freien aufgestellt. In sechs Holzbänken fand nur ein kleiner Teil der Wallfahrer Platz. Der gemauerte Turm war mit Blech eingedeckt, in ihm hingen zwei Glocken, 150 und 70 Pfund schwer. Die Sakristei war (1779) mit Bildern versehen (Fresken?) und mit einem kleinen niederen Schrank (heute noch vorhanden) und einem Beichtstuhl eingerichtet.
1779 wird der Kalvarienberg mit der Kirche und der Eremitage genannt mit drei Kreuzen und einem ummauerten Platz. In diesem Jahr wird bereits erwähnt, dass die Kreuzwegkapellen besonders an der Nordseite ausbesserungsbedürftig sind. Bilder in den Stationen zeigen die einzelnen Szenen des Kreuzweges. 1820 wurden die kleinen Kapellen restauriert und vom Hartberger Maler Karl Koch frisch gemalt. 1863 war wieder eine Renovierung der Stationen fällig. Diesmal hatte man den Wiener Historienmaler Carl Sinnmayer angeworben, der auf Zinkblech die Stationsbilder malte, die Nischen wurden durch ein Eisengitter abgeschirmt. Die Station stellte sich auf 53 fl und 50 kr. Der Maler, der aus Polen stammte, bekam 29 fl für die Station. Die Spenden flossen reichlich, besonders die Gabe der Gräfin Antonia (400 fl) wurde extra genannt, die auch die notwendigen Ziegel beistellte. Die letzte Restaurierung erfolgte unter Dechant Franz Hamon in den Jahren 1937/38. Immer wieder heißt es in den Visitationsberichten, dass die Kreuze auf Golgota und die kleinen Stationen renovierungsbedürftig sind.
Quelle: „Geschichte der Stadt Pinkafeld” von Dechant Franz Kugler, 1973
In den Jahren 1978 bis 1981 wurden unter Pfarrer Martin Sack die Kreuzwegstationen neu gestaltet und mit Natursteinmosaiken des Akademischen Malers Professor Hermann Bauch ausgestattet. Seit 1982 ist auch die Eremitage wieder belebt. Nach ausgedehnten Um- und Zubauten betet und arbeitet hier die Franziskusgemeinschaft. Eine Renovierung der Kalvarienbergkirche erfolgte 1985.
Quelle: „Pinkafelder Pfarrchronik“
Kalvarienbergkirche und Eremitage
Der Kreuzweg auf den Kalvarienberg in der Gegenwart
In den Jahren 2017 bis 2020 organisierte ein eigens dafür gegründeter Verein eine umfassende Renovierung der Kreuzwegstationen auf den Pinkafelder Kalvarienberg. Mit der Segnung am 18. Oktober 2020 durch Pfarrer Norbert Filipitsch und Pfarrer Martin Schlor wurde das gute Werk feierlich abgeschlossen.
Aus Anlass dieser Renovierung wurde ein eigener Internetzugang - www.kreuzweg.online - zu Gebeten und Meditationen des Kreuzweges und zu interessanten historischen Anmerkungen geschaffen. Besucher des Kreuzweges können sich damit am Handy oder Tablett Station für Station über einen QR-Code verbinden.
am Kreuzweg auf den Kalvarienberg