Organisten
Organisten in unserer Pfarre
Pinkafeld:
Franz Dampf
Karl Kovacs
Norbert Polster
Peter Tiefengraber
Hochart:
Karl Kovacs
Riedlingsdorf:
Norbert Polster
Sinnersdorf:
Birgit Krautgartner
Sarah Loidl
Wiesfleck:
Norbert Polster
Musik öffnet die Herzen
Versammeln wir uns zur Messfeier, ist Jesus als Gastgeber in unserer Mitte, wir sind Gäste am Tisch Jesu. Diese intensive Form der Begegnung mit ihm ist das Herzstück jeder christlichen Gemeinde und verlangt daher besondere Aufmerksamkeit und Gestaltung.
Musik spielt dabei eine besondere Rolle. Sie kann das Herz öffnen für eben diese Begegnung mit dem, der Alpha und Omega ist, dessen barmherzige Zuwendung zu uns Menschen wir in den verschiedensten Situationen unseres Lebens, in Freude, Erwartung und Hoffnung, aber auch in tiefster Trauer und in größtem Schmerz feiern und uns vergegenwärtigen.
Der Organist - nicht sichtbar, aber hörbar
Die Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils würdigt die Bedeutung der Orgelmusik für unsere Gottesdienste. Es ist aber nicht selbstverständlich, dass dies in den Pfarren auch geschieht. Meist merkt man erst, wie wichtig unsere Organisten sind, wenn sie fehlen.
Nur selten ist es die Orgel, die bei Kindern und Jugendlichen auf der Instrumentenwunschliste ganz oben steht. Welche eine Besonderheit, wenn da plötzlich ein Volksschüler mit leuchtenden Augen Orgelklängen lauscht und nun unbedingt Orgel lernen möchte. Und man muss zugeben: Selbst dann ist es nicht immer leicht, einfach mal schnell das Instrument zu lernen. Einen Organisten heranzubilden ist ein langfristiges Projekt.
Orgelunterricht setzt meist mehrere Jahre Erfahrung am Klavier voraus - und dann kommt die nächste Hürde: Weil man sich eine Orgel - anders als eine Blockflöte oder ein Saxophon - nicht einfach so nach Hause holen kann, ist es meistens ein größerer Aufwand. Zunächst vielleicht für die Eltern, später vielleicht auch für einen selbst, muss man doch erst ein geeignetes Übeinstrument finden, das sich nicht immer in unmittelbarer räumlicher Nähe befindet und zudem auch nur zu gewissen Zeiten zur Verfügung steht.
Und geübt werden will doch - ungeachtet dessen, ob es im Sommer im Kirchenraum angenehm kühl ist oder ob es im Winter so kalt ist, dass die Finger nahezu zu Eiszapfen werden.
Entschädigt wird man aber mit den vielen unbeschreiblichen Klangerlebnissen - welch Glücksgefühl, wenn man die Orgel in manchen Momenten mit allen Sinnen vom Kopf bis zu den Zehenspitzen spürt.
Herausforderungen von Organisten
Vielen Menschen ist es wahrscheinlich nicht bewusst, was es heißt, Organist zu sein. Es bleibt meist nicht beim Orgelspiel allein. In der Praxis erstellen Organisten auch Liedpläne, sind Chorleiter oder für die kirchenmusikalischen Belange in der Pfarre verantwortlich.
Als Organist gilt es stets flexibel zu sein: ob da knapp vor einer Hochzeit noch schnell Sonderwünsche auftauchen oder ob man die Improvisation spontan etwas ausdehnen muss, weil die Kommunionspendung länger dauert, … Und flexibel gilt es zu sein, weil jede Orgel eine eigene Charakteristik hat.
Ein wenig "Macht” liegt zuweilen auch in den Händen des Organisten: ob das Danklied etwas gedehnter gespielt wird und die Gemeinde einen langen Atem braucht oder ob das Tempo ein etwas flotteres ist und alle einfach mit müssen.
Gerade in einem Zeitalter, in dem es technisch möglich ist, die Orgel mittels Computer und Steuerungen zu automatisieren, gilt es, den Blick auf denjenigen zu richten, der Messe für Messe auf der Orgelbank sitzt und einerseits den Gemeindegesang begleitet, andererseits auch meditative Oasen im Gottesdienst schafft.
Denn die Orgel spielt sich nicht von allein, sondern da sitzt ein Mensch, der bei der morgendlichen Rorate vielleicht noch etwas verschlafen drein schaut und friert, der die Osternacht nicht mit seiner Familie feiern kann, sondern mit den Händen auf Manualen tanzend, alle Register ziehend, Pedale tretend der Auferstehung des Herrn feiert.
Es mag zuweilen zwar auch eine Herausforderung sein, das Privat- und Berufsleben mit den kirchlichen Gegebenheiten zu arrangieren. Aber das ist schnell vergessen, wenn man während des Spiels erlebt, wie man beim Musizieren in andere Sphären und Welten eintaucht und damit eine manchmal gar nicht so geringe Zuhörerschaft zu begeistern und beseelen vermag.
Es ist jedoch nicht der Klang allein, der so manchen Organisten ins Schwärmen bringt: auch die technische Faszination der "Königin der Instrumente” ist unbestritten.
Für den Organisten ist es wohltuend, wenn die Messbesucher beim Auszug nicht gleich aufspringen und die Kirche fluchtartig verlassen, sondern vielleicht noch seinen Klängen lauschen. Und wie groß ist die Freude, wenn der Organist dann und wann auch zu hören bekommt, dass sein Tun wertgeschätzt wird.
Die Orgel - Königin der Instrumente
Im Mittelalter war dieLiturgie besonders vom Gregorianischen Choral geprägt. Die Orgel wurde hierfür jedoch nicht als Begleitinstrument genutzt, sondern das Orgelspiel wechselte sich mit den gesungenen Chorälen ab. Da der Orgelbau noch nicht sonderlich ausgereift war, konnten mit der Orgel nur sehr einfach Tonfolgen gespielt werden. Die Tonerzeugung konnte noch nicht mittels einer Tastatur gesteuert werden. Um einen Ton erklingen zu lassen, war es nötig, eine Holzlatte herauszuziehen, wodurch Luft in die Pfeife einströmen konnte. Auch eine Zuschaltung verschiedener Register war anfangs nicht möglich. Bei diesen sogenannten "Blockwerken" erklangen immer alle Pfeifen einer Tonreihe gleichzeitig.
Erst in nachreformatorischer Zeit entwickelte sich in der katholischen Kirche die Ausbildung einer eigenständigen Orgelmusik. Sowohl umfangreiche Orgelmessen wurden komponiert, als auch viele freie Stücke geschaffen, die fortan in der Liturgie eingesetzt wurden.
In den Kirchen der Reformation wurde der Kirchenmusik ebenfalls ein breiter Raum gewährt. Alleine bei den Schweizer Reformatoren Calvin und Zwingli wurde aufgrund eines strengen Puritanismus die Orgelmusik im Gottesdienst verboten.
In der Barockzeit erlebte die Orgelmusik eine regelrechte Blüte. Namen wie Johann Sebastian Bach oder Dietrich Buxtehude stehen beispielhaft für eine Vielzahl berühmter Organisten, die mit zahlreichen Kompositionen die Orgelmusik immer mehr gefördert haben. Auch im Orgelbau gab es zu dieser Zeit große Fortschritte: Die Mechanik der Orgeln wurde immer mehr verfeinert, die Orgelwerke wuchsen und es entwickelte sich eine ausgeprägte Orgellandschaft in Mittel- und Südeuropa.
Die Klassik stand der Orgel etwas distanzierter gegenüber. Die großen Komponisten Mozart und Beethoven schrieben nur wenig Orgelmusik und konzentrierten sich mehr und mehr auf große Orchesterwerke. Erst mit der Epoche der Romantik gewann die Orgelmusik wieder an Popularität. Besonders die französische Orgellandschaft war vom Wirken des Orgelbauers Aristide Cavaillé-Coll geprägt. Er schuf die berühmten Werke in den Pariser Kirchen Saint-Sulpice und Notre-Dame und gilt als Meister des französisch-romantischen Orgelbaus.
In der Neuzeit schließlich wurde die Orgel auch außerhalb der Kirchen zum beliebten Instrument. Besonders in Konzertsälen und in Kinos fand die Orgel im 19. und 20. Jahrhundert Verwendung. Da die ersten in den Kinos gezeigten Filme noch ohne Ton auskommen mussten, übernahm ein Organist die musikalische Untermalung. Durch geschickte Improvisationen versuchte er, die Stimmung des Films aufzugreifen und mithilfe der Orgel umzusetzen. Spätestens mit Einführung des Tonfilms hatte die Orgel in den Kinos jedoch ausgedient.