Rudolf Exel
"Glaube aber ist: Grundlage dessen, was man erhofft, ein Zutagetreten von Tatsachen, die man nicht sieht." Hebräer 11, 1
Die Worte des Hebräerbriefes passen so gar nicht in unsere Zeit, in der man kaum mehr Verbindlichkeiten akzeptiert und vielleicht auch GOTT einen guten Mann sein lässt.
Die Worte richten sich an die frühen judenchristlichen Gemeinden. Und hier speziell an jene, die den ersten Feuereifer schon abgelegt haben und eine - heute würde man sagen - "differenzierte Auffassung der Glaubenssubstanz" entwickelt haben. Also an jene, die nicht alles, was da so geschrieben ist, für voll nehmen und eine gewisse Distanz entwickelt haben.
Die zwar sagen:
- "Getauft sein" gehört dazu und
- Jesus hat schon eine tolle Aura und Ausstrahlung,
- aber das "Fußvolk" übertreibt's ein bisschen.
- Ich steh da intellektuell über den Dingen.
- Ich nehme das, was mir gut tut, und mehr braucht's nicht;
- nur nicht zu viel, es gibt ja noch anderes im Leben.
Und da kommt dieser Satz:
"Glaube aber ist: Grundlage dessen, was man erhofft, ein Zutagetreten von Tatsachen, die man nicht sieht."
Eine Definition des Begriffes "Glauben", die uns fordert:
- Um den Satz zu verstehen;
- um zu überlegen, ob dieser Satz auf mein "Glauben" zutrifft, und
- lädt uns dieser Satz ein, über unsere Hoffnungen und deren Erfüllung nachzudenken.
Zum ersten Teil, dem Verstehen, kann wahrscheinlich über den ersten Halbsatz "Glaube aber ist: Grundlage dessen, was man erhofft, …" schnell gesagt werden: "Ja, wir glauben, was in der Heiligen Schrift steht, und hoffen, dass die Heilszusagen eintreffen werden."
Der zweite Teil des Satzes ist da schon fordernder: "Glaube aber ist: … ein Zutagetreten von Tatsachen, die man nicht sieht."
Tatsachen und Glaube?
- Ist das nicht ein Widerspruch?
- Kann Glaube mit Vernunft begründet werden?
- Schließen Vernunft und Glaube nicht einander aus?
Aber auch die Frage steht im Raum: Bin ich bereit, vernünftige Argumente des Glaubens = "die Lehre der Kirche" anzunehmen, oder reicht mir meine persönliche Interpretation, um mich Christ - und mit noch mehr Distanz - "Katholik" zu nennen?
Dabei gibt's gute Argumente, den Glauben als Richtschnur, nein als Basis und Fundament des Lebens einzusetzen.
Da gibt's Zusammenfassungen wie
Und es gibt Originalliteratur wie
Kostenlos, aber wertvoll für die Bildung der eigenen Glaubensbasis.
Ihr seht:
- Dieser Satz über die Tatsachen fordert uns,
- stellt einen Spiegel vor mein Denken und Tun,
- fragt nach der realen Basis unseres Handels im Leben.
Dazu bietet das Kompendium der Soziallehre einen soliden Unterbau, nach Themenfeldern sortiert.
Diese Grundlage ist gelegt, um als Christen die Welt zu gestalten und damit die Forderungen des Evangeliums zu erfüllen.
Wir wissen, "Evangelium" heißt "Frohe Botschaft". Deshalb meinen manche von uns, dass eine frohe Botschaft nur eine liebe, kuschelige Botschaft sein kann. Mitnichten - Evangelium ist oft genug
- Ermahnung,
- Forderung,
- Ruf nach Umkehr.
Und das Evangelium vom 19. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C, ist in keiner Weise kuschelig!
- Verkauft euren Besitz und gebt Almosen!
- Verschafft euch einen Schatz, der nicht abnimmt, im Himmel!
- Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.
Seid bereit und befreit euch vom Ballast eures weltlichen Denkens - befreit euch für zwei Dinge:
- Seid bereit und befreit euch für GOTT!
- Seid bereit und befreit euch, um GOTT im Nächsten zu dienen!
Für diese beiden Forderungen habe ich auf der einen Seite den Katechismus der katholischen Kirche und auf der anderen Seite das Kompendium der Soziallehre.
Lasst euch bitte nicht von Größe und Format der Bücher irritieren. Das sind kommunizierende Gefäße, die miteinander so verbunden sind, dass die Glaubenstatsachen unser tätiges christliches Handeln erfüllen - und umgekehrt.
Wenn mein christliches Handeln verkümmert, verkümmert auch mein christlicher Glaube oder es werden die aus Vernunft formulierten Glaubenstatsachen in Frage gestellt.
BEIDES, Glaube und Leben, sollen hin orientiert sein auf die Hoffnung der Ewigkeit im Himmel.
BEIDES soll der Schatz sein, der nicht abnimmt im Himmel
und dort soll auch unser Herz sein.
Liebe Schwestern und Brüder, die momentane gesellschaftliche Schwäche unseres Glaubens ist auch Ausdruck der persönlichen schwachen Gottesbeziehung aller Getauften.
Das ist kein Vorwurf, sondern ein Hinweis, dass diese Herzensbeziehung mit Gott - diese Kraftquelle - für und bei Jedem ausbaufähig ist.
Diese Herzensbeziehung ist auch Kern des Namens unseres Seelsorgeraumes "Zum Heiligsten Herzen Jesu". Es ist ein Gnadenschatz, dass wir durch diesen Namen an unser Heil erinnert werden.
Gott liebt mich & Ich liebe Gott
Sein Herz & mein Herz
GOTT ist die Liebe.
"Herz" ist der Begriff, der das Leben am besten widerspiegelt:
- Das Herz ist Kraftquelle des Körpers und des Lebens.
- Das Herz ist Zentrum und Symbol der Liebe.
- Jesus öffnet sein Herz, damit seine Liebe für mich begreifbar wird.
Sein Herz will mein Herz berühren!
Sein Kreuz & mein Kreuz
Die Antwort GOTTES auf die Wunden des Kreuzes, der Dornenkrone und des Lanzenstiches ist die Aussendung seiner Liebe.
- Dieses Beispiel ist die Grundlage christlicher Nächstenliebe.
- Dieser Widerspruch zum normalen menschlichen Verhalten ist das Anziehende unseres Glaubens.
- Und die Hoffnung für mich!
Gott lebt und liebt durch uns!
Die Flammen der Liebe entzünden mich
Die Flammen sind Symbol für Aufbruch, Dynamik und Überschwang der göttlichen Liebe, die uns entzünden möchte.
- Liebe lässt sich nicht klein kriegen,
- sie strahlt in die Welt, wärmt - gibt Hoffnung.
- Christus - das Licht der Welt - steht über den Problemen. Er gibt Haltung und schenkt Orientierung.
Wer das Gelesene in seinem Leben umsetzten will, kann mich gerne kontaktieren:
Diakon Rudolf Exel
A-7237 Grafenschachen, Mühlgrabenwald 343
Telefon: +43 / 664 / 24 39 596
E-Mail: diakon@exel.at
Die Liebe Gottes liegt in unseren Händen
Gedanken zum Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit